...niliumwa

 

Hallo ihr Lieben :)

 

….ja, ich lebe noch!
Meine letzten beiden Wochen waren ziemlich stressig und es ist eine Krankheitswelle bei uns in der WG angekommen. Deshalb habe ich leider keine Zeit gefunden, um den Blog zu aktualisieren..

 

Zuerst hat es Corinna und mich erwischt – eine typische Magen – Darm – Grippe gepaart mit Fieber und Kreislaufproblematiken. Corinna hat es sogar geschafft in ihrer Ohnmacht mit dem Kopf zu testen, ob mein Holzbett stabil genug ist. Zum Leid Corinnas´ Kopfes hat mein Bett den Test mit Bravour bestanden.

 

Aber hier nochmal genauer:

 

Donnerstag 10. November 2016 – Malaria?

Schon nach dem Aufstehen merkte ich, irgendetwas stimmt nicht. Naja, erstmal duschen und dann schauen, was mein Bauch sagt.

Er schrie nach „bleib zu Hause mir ist ziemlich übel“..

Ich beschloss mich wieder ins Bett zu legen und konnte dann sogar noch bis 9 Uhr schlafen.

Anschließend begann die Party....^^

Eine typische Magen – Darm – Grippe halt..

Melanie meldete mich netterweise im KRS ab und später rief Sista Ukengo, die leitende Hebamme, nochmal an, um sich nach meinem Wohlergehen zu erkundigen und mir gute Besserung zu wünschen. Das fand ich sehr nett!

Als Andi, Melanie und Corinna von der Arbeit kamen, umsorgten sie mich ein wenig und brachten mich auf andere Gedanken. Danke ihr Lieben! Mit euch ist es sogar lustig, wenn einem nicht zum Lachen zumute ist :)

Nachdem meine Temperatur gecheckt wurde – 36,7°C – fuhren die drei mit einem großen Kuchen nach Magomeni, denn es ist Darios Geburtstag.

 

..Darios Torte :)
..Darios Torte :)

 

Doch als die drei in Magomeni eintrafen, waren Felixi und Dario noch auf einem Großeinsatz, der sich bis zum späten Abend hinzog. Daher wurde die Feier leider ohne das Geburtstagskind gefeiert..pole Dario!!

 

Corinna und Melanie wären sicherlich auch noch länger geblieben, wenn ich nicht zu Hause mit Fieber gelegen hätte. Zunächst schwankte meine Temperatur zwischen 37,5° und 38,0°C. So gegen 18 Uhr stieg sie aber bis auf 38,6°C. Corinna legte mir einen Zugang und wir ließen erstmal eine Infusion durchlaufen (wir sind fast besser ausgestattet als das Amana), da ich ziemlich dehydriert und schlapp war. Gleichzeitig nahmen wir eine Kanüle Blut ab, die Corinna am nächsten Tag mit ins Labor nahm um einen Malaria – Test machen zu lassen.

 


 

Aber nicht nur die Mädels kümmerten sich rührend um mich, sondern auch Lee machte sich Sorgen und brachte etwas zu Essen vorbei, damit ich wieder zu Kräften komme. Es war zwar lieb gemeint, aber leider konnte ich die Chipsi Mayai nicht essen. Corinna konnte sich über das Essen freuen und allein die Geste zählt! Er ist wirklich schon nach 4 Wochen ein sehr guter Freund für mich geworden :)

Als meine Mahlzeit (die Infusion) dann beendet war, fühlte ich mich kreislaufmäßig gleich viel besser und konnte direkt einschlafen.

 

Freitag – Laptop Disaster

 

Obwohl es mir schon viel besser ging als am Tag zuvor, blieb ich an diesem Tag zu Hause, um mich zu schonen und langsam mit dem Kostaufbau zu beginnen ^^

Während ich noch schlief, ließ Corinna im Amana Krankenhaus einen Malaria – Schnelltest machen (es wird auf Malaria – Antikörper im Blut getestet), der glücklicherweise negativ ausfiel. Mein Blutbild zeigte lediglich erhöhte Leukozytenwerte (weiße Blutkörperchen zur Abwehr von Krankheitserregern), was bei einem Infekt aber auch normal ist. Dementsprechend atmeten wir alle auf und ich beschloss keine Malaria – Therapie zu beginnen. 

Als ich aufstand fühlte ich mich viel besser als am Vortag. Mir war kaum übel, die Krämpfe hatten aufgehört, und mein Kreislauf verhielt sich deutlich besser. Auch die erste Mahlzeit, eine Brühe, fand mein Magen nicht so schlecht und ich freute mich über die Besserung.
Der liebe Lee erkundigte sich auch an diesem Tag wieder nach mir und brachte mir eine Ananas, die ich hier so gerne esse, vorbei, damit ich auch gut mit Vitaminen ausgestattet bin :D

Auch diese legte ich zunächst an die Seite – ich wollte es nicht direkt übertreiben..

Voller Elan fing ich an weiter an dem Blog zu arbeiten, um nicht allzu stark in Verzug zu geraten.

Als ich aufstand, um etwas zu holen, blieb ich im Kabel hängen und mein Laptop fiel mit einem lauten Knall auf den Boden. NEEEIIIN...

 

 

Ich war sehr frustriert und habe mich fürchterlich geärgert...

Aus lauter Verzweiflung habe ich dann erstmal einen väterlichen Rat einholen müssen, um nicht durchzudrehen :D

Er riet mir dazu mich in der Gegend nach einem Computerspezialisten umzuschauen. Okay – aber wie finde ich einen guten Reparateur, ich habe ja selber keine Ahnung.
Um mich zu beruhigen widmete ich mich erst dem Putzen der Wohnung und danach der Ananas, die Lee vorbeigebracht hatte, und brachte sie kleingeschnitten zu ihm runter. Bei der Gelegenheit fragte ich ihn, ob er einen „Fundi ya Laptop“ (Laptophandwerker) kennen würde.

Tatsächlich konnte er mir helfen und bestellte den Spezialisten für den frühen Abend in die WG.

 

 

Nachmittags kam Erik, der Nageldesigner, wieder zu uns und zauberte wunderschöne Muster.

 

 

Während die anderen dann beim Sprachkurs waren, feilten Andi und ich, gemeinsam mit Erik, weiter an unseren grammatikalischen Fragen. Es ist immer sehr lustig mit den beiden und wir sind dabei tatsächlich auch effektiv :)
Abschließend wurden wir von ihm sogar zu sich nach Hause eingeladen und er erzählte uns, dass er immer sehr gerne mit uns lernt – das beruht definitiv auf Gegenseitigkeit!

 

Abends kam dann noch der „Fundi ya Laptop“ und ich handelte einen Reparaturpreis von 60€ aus..

..ich weiß nicht, wie die Konditionen und Preise in Deutschland diesbezüglich wären, aber ich war einfach nur froh, dass er sich meinem Laptop annahm und versprach ihn schon am morgigen Tage zu reparieren.

Leider erwischte es nach mir auch die liebe Corinna.

Übelkeit, Erbrechen, Schwindel. Und als wenn das noch nicht genug wäre, überraschte sie uns mit einem Kreislaufzusammenbruch. Jeglicher Versuch ihr einen venösen Zugang zu legen scheiterte, da sie schon ziemlich dehydriert war. Dementsprechend rührten wir Elektrolyte an und zwangen sie mehr zu trinken. Gott sei Dank mit Erfolg!

 

Samstag + Sonntag – erstes ruhiges Wochenende

Da wir alle maximalen „Ausruhbedarf“ hatten, ließen wir es an diesem Wochenende etwas ruhiger angehen.

Am Samstag begleitete ich Lee auf den Markt im Nachbarort Buguruni und war erstaunt, wie viele verschiedene Früchte es dort gibt. Überall wo ich hinschaute, lagen Mengen an Früchten zu Bergen gehäuft.

Es gab einen Stand, an dem es so viele „nanasi“ (Ananas) gab, dass man unser Wohnzimmer mit ihnen hätte füllen können ^^

Und überall wo ich mit Lee entlang gegangen bin, riefen die Menschen voller Freude und Neugier „mzungu“ (Weiße) und wollten sich mit mir unterhalten und meine Haut oder meine Haare anfassen. Wenn ich dann auch noch die Begrüßungen auf Kiswahili verstand und beantwortete, freuten sich die Tansanier auf dem Markt riesig.

Ich glaube Lee hatte es nicht so einfach mit mir ^^

Er sagte zu mir, dass ich nicht auf die „mzungu“-Rufe reagieren solle, da ich im Herzen eine Tansanierin sei :D

 

Zu Hause angekommen, ließ der „fundi ya Laptop“ nicht lange auf sich warten und reparierte innerhalb von 10 Minuten meinen Laptop. Juhuuu ich hätte eine Flasche Sekt aufmachen können, so sehr freute ich mich.

 Meine Freude blieb nicht unbemerkt und Wanda nutzte die Gelegenheit, um ihm direkt einen weiteren Auftrag zu geben, denn ihr Laptop hatte eine kleine Virenproblematik.

 

Nachmittags brachte ich dann ein weiteres Mal mein blaues Kleid zum Schneider, in der Hoffnung, dass es bald passen würde. Es scheint, als hätte ich doch etwas zugenommen hier..

...aber die Chipsi Mayai sind auch sooo lecker :D

Nach einem, wie immer sehr amüsanten, Sit-In bei Lee ließen wir in der WG den Abend dann ruhig ausklingen.

 

Am Sonntag wurde ich bereits von der Übelkeit geweckt..

...ursprünglich wollte Lee mit Andi und mir nach Posta gehen, um uns etwas zu zeigen, aber das mussten wir aufgrund meiner Krankheit leider verschieben. Mir war sehr schwindelig und ich hatte das Gefühl, als hätte ich am Tag zuvor ordentlich gebechert – was nicht der Fall war!

Die Tatsache, dass ich, von Schwindel geplagt, ziemlich verpeilt durch die Wohnung taumelte, veranlasste mich dazu, nach Rücksprache mit Corinna und Dr. Shani, die Malaria – Therapie vorsichtshalber zu beginnen. Die Schnelltests können auch mal negativ ausfallen, obwohl man die Krankheit hat.

Den restlichen Tag verbrachte ich mit viel Schlaf und Schonkost..das hilft meistens am Besten, wenn ich krank bin :)

 

Montag – neues Sofa

Bereits am Vortag entschied ich, dass es nicht sehr sinnvoll sei, zur Arbeit zu gehen, wenn es mir nicht gut geht. Dementsprechend blieb ich zu Hause und ruhte mich weiter aus. Die Übelkeit war weitaus besser, nur der Schwindel blieb. Nachdem ich aufgewacht bin, nutzte ich die Zeit um den Blog von jedem einzelnen meiner Mitfreiwilligen zu lesen, sofern einer vorhanden war.

 

https://melanietansaniablog.wordpress.com/

 

http://corinnas.auslandsblog.de/

 

https://myinterculturaladventures.wordpress.com/eine-seite/about-me/

 

http://www.myfewcoins.com/

 

http://maria-in-tansania.jimdo.com/

Es war sehr spannend in die Perspektiven der Anderen hineinzuschnuppern.

 

Nachmittags, als es mir etwas besser ging, entschieden wir dann noch, dass dringend etwas mit unserem Sofa passieren musste, da uns erstens die Farbe nicht gefiel, es zweitens sehr unbequem war und drittens auch noch kleine silbrige Bewohner in ihm hausten.

Kurzer Hand wurden die Polster bearbeitet, beschnitten und wir suchten im Machingwa – Komplex neuen Stoff zum Beziehen aus. Der Machingwa – Komplex sieht von außen aus wie ein großes Parkhaus, beherbergt aber viele kleine Läden, in den man unter anderem auch Kitenge (Stoff) kaufen kann.

Mit unserer Wahl waren wir sehr zufrieden (ich habe mich durchgesetzt und natürlich ist der Stoff blau :D ) und freuten uns auf das Endergebnis.

 

Dienstag – Lehrerin

Die Sonne geht auf, ein neuer Tag beginnt und ich bin nicht von Übelkeit oder Schwindel geplagt :)

Juhuuu..endlich wieder arbeiten!

Voller Vorfreude auf die Arbeit begrüßte ich jeden, den ich auf meinem Arbeitsweg traf und als ich den Maternity Ward betrat, fiel mir ein – ach ja..heute sind wieder die ganzen Studenten da!

Ich fürchtete, dass es nicht viel Arbeit für mich geben wird. So war es anfangs auch.
So gegen 9 Uhr rief mich Sista Ukengo zu sich und erklärte mir, dass es 6 neue Schwestern/Pfleger gibt, die eingearbeitet werden müssen. „Leo wewe ni mwalimu“ (Heute bist du Lehrerin)!

Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben alles ausführlich zu erklären, aber es war sehr schwierig für mich direkt eine ganze Gruppe an Pflegepersonal anzuleiten. Später kam dann auch noch eine neue Freiwillige aus Irland, Ruth, die für 2 Wochen ein Praktikum im Kreißsaal macht. Auch ihr erklärte ich viele Abläufe, die ein oder andere Begrüßung auf Kiswahili und führte sie für eine bessere Orientierung im Krankenhaus umher.

Als wir um 13 Uhr die Krankenhaus – Führung abbrachen, weil sie nach Hause musste, ging ich zurück in den Kreißsaal. Dort angekommen, sah ich, dass sich die 4 Studenten, die 6 neuen Pfleger/Schwestern, 2 Ärzte und 2 Hebammen um Frau A versammelten. Alle waren sehr interessiert und wollten etwas lernen und da der KRS ein großer Raum ist, bekommt jeder alles mit.

Frau A (2 Gravida / 1 Para; Gemini-Gravidität; MM vollständig; 1. Gemini in Beckenendlage BEL) wurde zum Pressen angeleitet und sah schon sehr erschöpft aus, woraus ich schloss, dass es nicht der erste Pressversuch sein würde. Ein Fuß des Feten war bereits deutlich sichtbar, bewegte sich allerdings beim Pressen keinen Millimeter. Als ich näher herantrat, sah ich, dass der 1. Gemini (Zwilling) dorsoposterior (kindlicher Rücken zur Wirbelsäule der Mutter abgewichen) liegt. Ich vermutete, dass die Geburt nicht voranschritt, weil sich entweder die zwei Feten mit dem Kinn gegenseitig festharkten oder der 1. Fet mit dem Kinn an der Symphyse der Mutter harkte. Außerdem schätzte ich das Kind, anhand des großen Fußes, auch sehr groß ein, was bei einer BEL – Geburt Risiken birgt. Meine „deutschen Sectioglocken“ klingelten und obwohl ich neu zu der Situation hinzukam, fragte ich laut in die Runde, ob man nicht lieber eine Sectio (Kaiserschnitt) machen könnte. Aus meiner Sicht gefährdete ein Spontanpartus (normale Geburt) die Gesundheit von Frau A und ihren Kindern akut. Dieser Vorschlag fand auch bei Dr. Carlos, einem kubanischen Arzt, der schon längere Zeit im Amana Hospital arbeitet, anklang.

Die Hebammen bereiteten Frau A schnell für die Sectio vor und ich lief zum angegliederten OP, um Bescheid zu geben, dass Frau A zur Sectio kommen würde. Zu meiner Erleichterung traf ich im OP Dr. Magret, eine deutsche Ärztin, an und konnte die Situation schnell auf Deutsch schildern – mein Kiswahili ist noch nicht so gut, dass ich eine Notfallsituation in angemessenem Tempo schildern könnte.
Da auf die schnelle kein Rollstuhl zur Verfügung stand und die Betten nicht zum Fahren geeignet sind, lief Frau A mit Hilfe einer Hebamme in den OP und schon nach kurzer Zeit konnten wir zwei gesunde große Kinder entgegennehmen..puhh.

 

Die Situation blieb mir noch lange im Kopf, weil ich mich in dem Moment sehr unwohl fühlte. Ich kann nicht genau sagen woran es gelegen hat. Ich vermute, dass es zum einen die große Menge an Menschen war, die auf Frau A blickte – ich bin es anders gewohnt und nehme es deshalb wahrscheinlich als sehr dramatisch wahr. Die Studenten, Schwestern und Pfleger haben nur eine spannende Situation verfolgen wollen, weil man sicherlich viel daraus lernen kann. Auf der anderen Seite bin ich ja genauso dazugekommen und habe mir die Situation näher angeschaut, obwohl schon so viele Leute die Geburt beobachteten.

Vielleicht war es aber auch das schlechte Gewissen das mich plagte, dass ich mit meinem Sectio – Einwurf die Kompetenz der Hebammen in Frage stellte. Weil es situativ aus mir heraussprudelte, ohne einen Gedanken darüber zu verlieren, wie das auf andere Menschen wirken könnte. Außerdem kam ich neu zu der Situation dazu und konnte nur mutmaßen, was eigentlich los ist. Nicht zu vergessen, dass ich keine Erfahrungen mit BEL – Geburten habe → nur die Theorie ist mir geläufig, die Praxis dazu fehlt mir.
Die Hebamme hat es zwar nicht so aufgefasst als würde ich ihre Kompetenz in Frage stellen, aber die Tatsache, dass es sich für mich so anfühlte, machte mich nachdenklich und ich möchte nicht die „belehrende weiße Besserwisserin“ sein, weil ich mich nicht in der Position sehe, jemanden zu belehren und weil ich auch selber grade erst mit meiner Ausbildung fertig geworden bin → mir fehlt die Berufserfahrung.

In Zukunft werde ich mehr darauf achten wie ich etwas vorschlage und ob es notwendig ist. Meine Mutter hat früher schon immer gesagt: Dana, erst denken, dann reden. → da ist etwas Wahres dran!

 

Am Ende des Dienstes verlegte ich dann noch 2 Neugeborene, auch Gemini, allerdings erst in der 25. SSW, auf die Neointensiv. Die beiden wogen 1300g und 1100g und ich denke auch, dass die zwei schon in einem höheren Gestationsalter (größere SSW) waren. Doch eines der beiden Kinder atmete sehr schwer und hatte beim Anlegen des Puls-Oxymeters eine Sättigung von 77% (normal ist eine Sättigung von 95% und mehr). Ich übergab die Kleinen an Corinna und schaute mir die erste Versorgung auf der Neointensiv an. Das kleine Mädchen bekam eine Sauerstoffbrille auf die Nase und wurde mit dem Puls-Oxymeter überwacht. Mehr Möglichkeiten, wie zum Beispiel Intubation oder C-Pap (positive Überdruckbeatmung), stehen auf der Station nicht zur Verfügung. Dann hieß es hoffen, hoffen, hoffen...

 

Nach dem anstrengenden Arbeitstag musste erstmal eine Dafu her! Gut, dass Andi sich die Nummer von einem Dafu-Man gesichert hat, der zuverlässig jeden Tag vorbeikommt :)
Wir holten gemeinsam die Polster und gingen zum Schneider. Da die Polster ziemlich umständlich zu tragen waren, hievte Corinna sich diese kurzer Hand auf den Kopf.

 

 

Beim Schneider gab es dann die zweite Dafu und abends hatte Lee noch eine eisgekühlte Dafu als kleine Überraschung für Andi und mich. Definitiv kein verlorener Tag :D

Zum Abendessen zauberten wir dann noch knuspriges Naan mit selbstgemachtem Hummus und Spiegeleiern und fielen nach einem Joga-/Stretching – Workout ins Bett.

 

Mittwoch – wewe ni mtanzania

Auch an diesem Tag waren wieder viele Menschen im KRS anzutreffen. Studenten, Praktikanten, Ärzte im praktischen Jahr, etc..

Da es nicht viel für mich zu tun gab → die Studenten sollen üben und haben deshalb Vorrang – besuchte ich Melanie und Andi in der Physio-Station. Erst frühstückten wir gemeinsam und dann konnte ich einer Behandlung beiwohnen. Die Patientin hatte einige Jahre zuvor einen Schlaganfall und kann Arm und Bein der linken Körperhälfte nicht gut bewegen. Andi und Melanie zeigten ihr ein paar Mobilisationsübungen und ich hielt das Ganze fotografisch fest.

 

...hier wird das Anheben des Beines gefördert..
...hier wird das Anheben des Beines gefördert..
..Balance - Übung
..Balance - Übung

 

Als ich zurück in den KRS kam, übernahm ich eine komplikationslose Geburt und begleitete danach die Sectio im Zentral – OP. Ruth, die Praktikantin aus Irland, begleitete mich und wir durften beide mit in den Op-Saal. Wir konnten sowohl die Vorbereitung, als auch die Durchführung beobachten. Während wir auf das Neugeborene warteten, unterhielt sich der OP – Pfleger „Saleh“ angeregt mit uns und war sehr interessiert daran, wie die Hebammenausbildung in Deutschland abläuft. Außerdem erklärte er uns die wichtigsten Prozesse, die standardmäßig im OP ablaufen und half mir alle Utensilien für die Kindsversorgung zusammenzusuchen, da ich mich dort noch nicht auskenne.
Als mir das Neugeborene schreiend in die Arme gelegt wurde, begleiteten mich drei Pfleger/Schwestern aus dem OP mit zur Versorgungseinheit, um mich bei meiner Arbeit zu beobachten. Ich empfand das nicht als negativ, da mich im OP niemand kannte und auch keiner wusste, ob ich die Kindsversorgung wirklich managen könnte. Nachdem ich die Nabelklemme gesetzt hatte, das Gewicht kontrolliert hatte und das kleine Mädchen liebevoll in die Kangas gewickelt hatte, lobte die OP – Schwester meine Arbeit und stellte fest, dass ich ja wirklich Hebamme sei :D
Ich schmunzelte ein wenig – wahrscheinlich gibt es auch Voluntäre, die nur wenige Wochen im Amana arbeiten und die Kindsversorgung übernehmen wollen (allerdings nur eine Spekulation nach der Reaktion der OP – Schwester) – und freute mich über das Kompliment.

 

Zurück im Kreißsaal assistierte ich bei einer Geburt und konnte nach dieser eine wunderschöne Situation beobachten, die ich hier leider nur selten sehe. Fairer Weise muss ich auch sagen, dass ich vor meiner Ausbildung gedacht habe, dass sich fast jede Frau riesig über ihr neugeborenes Kind freut, was meinem Empfinden nach nicht oft genug der Fall ist.

Ich brachte Frau B ihr erstgeborenes Baby (sie durfte auf dem Kreißbett liegen bleiben, weil zu diesem Zeitpunkt nicht so viel im KRS los war) und blickte in die verliebten Augen einer frischgebackenen Mama. Sie schaute ihr Baby ganz verzückt an und ich glaube fast schon ein Tränchen gesehen zu haben. Mir wurde direkt ganz warm ums Herz! Sie küsste ihren kleinen Sohn und nahm ihn ganz vorsichtig zu sich. Ich half ihr dabei, dem kleinen Jungen die Brust zu geben und freute mich riesig, dass ich diesen Moment miterleben durfte. Verrückt wie schnell die eigenen Hormone direkt mit durchdrehen!

 

Am Ende meines Dienstes, nachdem ich mir mein gelbes geschneidertes Kleid angezogen hatte, erzählten mir meine Kollegen dann noch, dass ich wie eine Tansanierin aussehe und unbedingt hier bleiben müsse, um einen Tansanier zu heiraten :D

Eine Ärztin zeigte mir dann auch direkt ein Bild von ihrem Sohn und war ganz enttäuscht, als ich ihr erzählte, dass ich einen Freund in Deutschland habe..

Sehr spannend, was ein Kleid auslösen kann!

 

Nach der Arbeit schaute ich, wie immer eigentlich, beim Schneider vorbei und EDLICH passte mir das blaue Kleid, an dem gefühlte Wochen gedoktort werden musste. Es ist immer sehr lustig beim Schneider, deshalb war es auch ein guter Vorwand nach der Arbeit dort zu sitzen und mit ein bisschen Kiswahili – Small – Talk anstrengende Tage hinter sich zu lassen. Issa und seine Jungs sind sehr herzlich und immer für ein Späßchen zu haben.

 

..Issa, ein sehr liebenswerter Mensch und sehr guter Schneider :)
..Issa, ein sehr liebenswerter Mensch und sehr guter Schneider :)

 

Der restliche Tag verlief eher ruhig. Ich räumte auf, kochte, wusch Wäsche und abends saßen wir nach einem Nickerchen noch unten bei Lee, um einen Juici zu trinken :)

 

 

Das waren jetzt schonmal die ersten Eindrücke. Die restlichen Tage der vergangenen 2 Wochen, werde ich „nachreichen“ ;)

 

Hier schonmal ein paar Bilder, die in den letzten Tagen entstanden sind:

 


 

                                                   

                                                                  Allerliebste Grüße

 

                                                                              Dana

 

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